Eine oft unterschätzte Kostengröße in jedem Unternehmen ist die Fluktuation. Neben der Frage „Wie hoch ist die Fluktuation?“ steht auch das „Was kostet sie?“ im Raum.

Wie hoch ist die Fluktuation?

Verschiedene Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass die Fluktuation in Deutschland und Österreich im Durchschnitt bei 11-13% pro Jahr liegt. Das heißt, dass bei einem Unternehmen mit 100 Mitarbeitern davon 12 das Unternehmen verlassen.

Gibt es Branchenunterschiede?

Wenn wir uns die Fluktuation nach Branchen anschauen, dann gibt es nach oben und unten natürlich Ausreißer. Schauen wir uns zuerst die Zahlen des Institut der deutschen Wirtschaft (IW) an, das auf Grundlage der Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt wurden:

Während bei Leiharbeitern (120%) sowie die saisonalen Branchen Landwirtschaft (75%) und Gastwirtschaft (67%) hohe Werte aufweisen, überraschte uns doch die Informationstechnologie (66%). Offenbar sind dort aufgrund der hohen Nachfrage viele Gelegenheiten zum Jobwechsel vorhanden, und die Mitarbeiterbindung zu schwach, um passenden entgegenzuwirken.

Am unteren Ende der Skala finden wir erwartungsgemäß die den Bergbau (17%), die Metall- und Elektroindustrie (16%) und die Öffentliche Verwaltung (13%).

Andere Quellen hingegen, z.B. das Benchmarking Center Europe, berichten von einem viel engeren Bereich von Telekommunikation, Financial und Handel (17%), über Konsum, Elektronik und Industriegüter (15%) bis zu Automotive und Aerospace (12%).

Klar ist, dass Fluktuation in allen Branchen in einer Größenordnung auftritt, die unserer Aufmerksamkeit bedarf.

Was kostet mich Fluktuation?

Wann immer Mitarbeiter ein Unternehmen (aus den unterschiedlichsten Gründen) verlassen, entstehen Kosten, die in keiner Bilanz sichtbar sind!

Bereits beim „inneren Kündigen“ eines Mitarbeiters fällt seine Produktivität ab. Die nach seinem Ausscheiden oft über Monate unbesetzte Stelle kostet weiteres Geld, da Arbeitskraft und damit Umsatz und Gewinn fehlen.

Auch die aktive Suche eines neuen Mitarbeiters und das Sichten von Bewerbern kostet wiederum Zeit und Geld. Und selbst nachdem dies erfolgreich abgeschlossen wurde, dauert es oft viele Monate, bis ein neuer Mitarbeiter dieselbe Produktivität erreicht hat. Nur um dann nach 3 oder 4 Jahren das Unternehmen auch zu verlassen.

Mehrere Studien kommen daher zu dem Schluss, dass ein Mitarbeiter, der das Unternehmen verlässt rund anderthalb Jahresgehälter kostet. Gerade in Bereichen mit High-Potentials, oder Branchen, in denen die Mitarbeiter nicht beliebig austauschbar sind, reden wir dabei schnell über sechsstellige Summen.

BEISPIEL

Ein mittelständisches Unternehmen zur Anlagenautomatisierung hat 120 Mitarbeiter. Das durchschnittliche Jahresgehalt beträgt 50.000 €.

Bei einer branchentypischen Fluktuation von 13% entstehen dadurch jährliche Kosten in Höhe von:

13% * 120 Mitarbeiter * 50.000 € * 1,5 Jahresgehälter = 1.2 Mio. €

Ein solches Unternehmen kann also durch Reduktion um nur zwei Prozentpunkte bereits 180.000 € im Jahr einsparen!

Jede Senkung der Fluktuation spart also bares Geld, aber wie kann ich mich darauf einstellen?

Wie Fluktuation senken?

In heutigen Zeiten reden alle über „New Work“ und „New Pay“, und die Mitarbeiter von heute sind einfach anspruchsvoller geworden, was die Auswahl ihres Arbeitgebers betrifft. Daher ist es notwendig:

  • seinen Mitarbeitern von Anfang an mehr Mitgestaltung bei den flexiblen Gehaltsbestandteilen zu bieten
  • einen kontinuierlichen Dialog über Zufriedenheit und Motivation zu führen, z.B. über regelmäßige Stimmungsbarometer und Reviews
  • und die Teambindung durch gegenseitig gezeigte Wertschätzung miteinander zu stärken

All dies können Sie z.B. mit unserer Blustoxx-Plattform erreichen.

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